Branchenstudie 2025

Branchenstudie 2025

Die Fahrradwirtschaft zwischen Krise und Aufbruch

Berlin, 18. Juni 2025

Trotz spürbarer Rückgänge bei Beschäftigung und Umsatz im Jahr 2024 bleibt die Fahrradwirtschaft ein etablierter und zukunftsfähiger Teil der deutschen Wirtschaft. Das belegt eine neue Studie des T3 Transportation Think Tanks im Auftrag des Wirtschaftsverbands Zukunft Fahrrad.

Nach Jahren des Booms verzeichnete der Markt 2024 erstmals Einbußen: Die Zahl der Arbeitsplätze in Herstellung und Handel sank leicht, auch die Umsätze in der Produktion gingen um 10 Prozent zurück. Gründe sind unter anderem Überkapazitäten, Preisrückgänge und eine insgesamt schwache Konjunktur.

Doch es gibt stabile Säulen: Vor allem Dienstleistungsbereiche wie das Dienstradleasing oder der Refurbishingmarkt wachsen weiter. Leasing-Anbieter steigerten ihre Beschäftigtenzahlen um 16 Prozent – und bleiben damit ein wichtiger Stabilitätsfaktor.

„Die Fahrradwirtschaft in Deutschland ist krisenfest, innovativ und bereit, erst so richtig durchzustarten. Aber um ihr Potenzial voll zu entfalten, braucht sie jetzt politischen Rückenwind – von fairen Förderbedingungen bis zu moderner Infrastruktur“, sagt Wasilis von Rauch, Geschäftsführer von Zukunft Fahrrad. „Die Bundesregierung darf diesen wichtigen internationalen Leitmarkt nicht vernachlässigen – sonst gefährdet sie den Standort und vergibt Lösungen für zentrale gesellschaftliche Herausforderungen.“ 

205.000 Beschäftigte profitieren, 27 Milliarden Euro Umsatz 

Die Studie zeigt: 205.000 Menschen verdanken ihren Arbeitsplatz direkt oder indirekt der Fahrradwirtschaft, allein die Kernbereiche generieren Umsätze von 27 Milliarden Euro. Die gesamtwirtschaftliche Bedeutung ist damit größer als oft angenommen.

Das Fahrrad prägt maßgeblich moderne Mobilitätskonzepte. Als E-Lastenrad im Lieferverkehr, als Dienstrad im Leasingmodell, als fester Bestandteil urbaner Sharing-Systeme sowie im Alltag – sowohl in der Stadt als auch auf dem Land – ist es längst etabliert. Die Fahrradwirtschaft hat selbst in Krisenzeiten Stabilität bewiesen und bildet inzwischen eine tragende Säule des Mobilitätsmixes. Ihre Bedeutung für Industrie, Handel, Handwerk und Dienstleistungen ist nicht nur gewachsen, sondern nachhaltig verankert.

„Die Fahrradwirtschaft ist eine Chance für Deutschland – mit einer vorausschauenden, gemeinsam von Politik und Wirtschaft getragenen Zukunftsstrategie kann sie zum Motor nachhaltiger Mobilität werden. Investitionen in Infrastruktur, verlässliche Rahmenbedingungen und eine entschlossene Umsetzung des Nationalen Radverkehrsplans schaffen Beschäftigung, fördern Gesundheit und stärken die regionale Wirtschaft,“ so von Rauch. Zukunft Fahrrad setzt sich unter anderem ein für eine gesetzliche Absicherung des Dienstradleasings und eine faire Einbindung des Fahrrads in der Wirtschaftsförderung, etwa bei der E-Mobilität. Mit den richtigen Rahmenbedingungen kann die Fahrradwirtschaft schneller Fahrt aufnehmen – und entscheidend zu einer effizienten und sozialgerechten Mobilität beitragen.

Downloads:

Die Fahrradwirtschaft im Fokus. Zwischen Krise und Aufbruch. Zusammenfassung der Studie

Branchenstudie zur Fahrradwirtschaft in Deutschland des T3 Transportation Think Tanks

Spotlight on the cycling industry. From crisis to the start of a new era. Summary of the study

Pressekonferenz zur Vorstellung der neuen Branchenzahlen mit Wasilis von Rauch (Zukunft Fahrrad), Frederic Rudolph (T3) und Ralf Kindermann (Branchenexperte): Aufzeichnung der Pressekonferenz

Kontakt:
Mareike Schodder, Leitung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Zukunft Fahrrad, Pressesprecherin
presse@zukunft-fahrrad.org | Tel. 0160 – 795 80 27

Transportation Think Tank T3: t3-forschung.de

Bild von Johnson deng


Zukunft Fahrrad vertritt die Interessen der innovativen Fahrradwirtschaft in Deutschland. Zu den über 100 Mitgliedern gehören Dienstleister, Hersteller, Anbieter von Soft- und Hardware der Digitalisierung, Händler sowie Zulieferer der Fahrradwirtschaft. Vom Start-up bis zum Global Player eint sie das Ziel einer ambitionierten und Radverkehr fördernden Verkehrspolitik. Zukunft Fahrrad setzt sich für die Transformation der Mobilitätswirtschaft in Deutschland ein und arbeitet daran, Deutschland als stark wachsenden und innovativen Standort der Fahrradwirtschaft zu einem internationalen Leitmarkt zu machen. Mehr Informationen unter www.zukunft-fahrrad.org.

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