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Jetzt bewegen für eine neue Mobilitäts-Normalität: Nach starkem Auftakt der Kidical Mass Bewegung in Paris und Manchester radeln Deutschland, Europa und Australien!

Berlin/Bern/Hamburg/Köln/London/Verden, 19. Sep­tem­ber 2023

Vom 16. bis 24. Sep­tem­ber 2023 fin­den zum sechs­ten Mal die Kidi­cal Mass Akti­ons­ta­ge statt. Der Schwer­punkt liegt auf dem Wochen­en­de 22. bis 24. Sep­tem­ber. Das von Köln aus welt­weit agie­ren­de Bünd­nis zieht mitt­ler­wei­le Hun­dert­tau­sen­de auf die Stra­ße: Von Lon­don über Lis­sa­bon bis nach Ber­lin und Bad Endorf. Eine Bot­schaft eint alle Akteu­re der neu­en, sowie ers­ten inter­na­tio­na­len Mobi­li­täts­be­we­gung: Siche­re Stra­ßen für Kin­der – jetzt! Simo­ne Kraus, Co-Initia­to­rin der Kidi­cal Mass sagt: „Uns eint die Visi­on einer neu­en Mobi­li­täts-Nor­ma­li­tät: Stra­ßen, auf denen sich Kin­der und Jugend­li­che sicher und selbst­stän­dig bewe­gen kön­nen. Der Wow-Effekt: Eine Ver­bes­se­rung der Lebens­qua­li­tät für alle!“

Jetzt bewe­gen!
Das Akti­ons­bünd­nis setzt seit dem Jahr 2020 Mas­sen in Bewe­gung. Mit beacht­li­chem Schnee­ball­ef­fekt zieht die Kidi­cal Mass star­ke natio­na­le Part­ner und renom­mier­te inter­na­tio­na­le Akteu­re an. Auch das For­mat hat sich erwei­tert. Neben Fahr­rad­de­mos am Wochen­en­de fin­den in der Woche davor Schul­stra­ßen- und Fahr­rad­bus-Aktio­nen statt. Letz­te­re ent­spre­chen einer klei­nen Kidi­cal Mass Fahr­rad­de­mo auf dem mor­gend­li­chen Schul­weg. Alle Aktio­nen zei­gen, wie Stra­ßen heu­te zu gestal­ten sind: Näm­lich so, dass Kin­der allein zur Schu­le kom­men kön­nen, sich dabei an der fri­schen Luft bewe­gen und Spaß haben.

For­de­run­gen an die Poli­tik: Das ABC siche­rer Stra­ßen
Das Akti­ons­bünd­nis weiß, was es aller­orts braucht, damit selb­stän­di­ge Mobi­li­tät von Kin­dern wie­der zur Nor­ma­li­tät wird. Des­we­gen lau­ten die Haupt­for­de­run­gen:
a) Eine wei­test­ge­hen­de Tren­nung von Rad- und Auto­ver­kehr mit geschütz­ten Rad­we­gen
b) Tem­po 30 auf Haupt­ver­kehrs­stra­ßen inner­orts bis hin zu Tem­po 20 vor Schu­len und Kitas sowie
c) Schul­stra­ßen ohne Auto­ver­kehr.
Flo­ra (9 Jah­re) aus Köln for­mu­liert das so: Wir Kin­der wol­len siche­re Wege. Wir möch­ten uns auf dem Weg zur Schu­le oder in den Kin­der­gar­ten sicher füh­len. Dafür müs­sen Autos lang­sa­mer fah­ren!“

Ers­ter Schritt: Jetzt Schul­stra­ßen ein­rich­ten
Es liegt ein­deu­tig nicht nur in der Ver­ant­wor­tung der Eltern, dass ihre Kin­der sicher zur Schu­le kom­men. Die Kom­mu­nen sind in der Pflicht. Ein ein­fa­cher und effekt­vol­ler Hebel, den die­se sofort betä­ti­gen kön­nen, ist die Ein­rich­tung von Schul­stra­ßen. Die­se sind tem­po­rär auto­frei und gere­gelt durch zeit­lich begrenz­te Durch­fahrt­ver­bo­te zum Bei­spiel mor­gens, vor der ers­ten Stun­de. Was das Pro­ze­de­re auf kom­mu­na­ler Ebe­ne beschleu­ni­gen kann, ist eine Auf­nah­me der Schul­stra­ßen­re­ge­lung in die Stra­ßen­ver­kehrs­ord­nung (StVO), ähn­lich wie in Öster­reich. Hier sind die Län­der gefor­dert.

Kin­der­freund­li­ches Stra­ßen­ver­kehrs­recht mit Wow-Effekt für alle
Auch die Ver­kehrs­mi­nis­ter­kon­fe­renz im Früh­jahr 2023 hielt fest: Ein zeit­ge­mä­ßes Stra­ßen­ver­kehrs­recht und eine kin­der­freund­li­che Ver­kehrs­in­fra­struk­tur erhö­hen die Sicher­heit und Auf­ent­halts­qua­li­tät im öffent­li­chen Raum für alle Bevöl­ke­rungs­grup­pen. An die­se Grund­fes­te möch­te die Kidi­cal Mass die ent­spre­chen­den Ent­schei­dungs­tra­gen­den erneut erin­nern. Dabei geht es letzt­end­lich nicht nur um Schul­we­ge, son­dern um eine neue Nor­ma­li­tät von Mobi­li­tät auf allen Stra­ßen. Denn das führt in letz­ter Kon­se­quenz zur Ver­bes­se­rung der Lebens­qua­li­tät Aller!


Über das Kidi­cal Mass Akti­ons­bünd­nis: Die Kidi­cal Mass ist eine welt­wei­te Bewe­gung. Seit 2017 gibt es sie in Deutsch­land. Bei bun­ten Fahr­rad­de­mos erobern Rad­fah­ren­de von 0 bis 99 Jah­ren die Stra­ße. Die Kidi­cal Mass setzt sich für kin­der- und fahr­rad­freund­li­che Städ­te und Gemein­den ein. Herz­stück des Akti­ons­bünd­nis­ses sind mehr als 500 loka­le Orga­ni­sa­tio­nen und Initia­ti­ven. Ein ein­zig­ar­ti­ges Netz­werk – dezen­tral, selbst­or­ga­ni­siert und gemein­sam stark. Unter­stützt wird es von den über­re­gio­na­len Partner:innen: ADFC, Cam­pact, Chan­ging Cities, Clean Cities Cam­paign, Deut­sches Kin­der­hilfs­werk, Green­peace, Par­ents For Future, Pro Velo Schweiz, VCD und Zukunft Fahr­rad.


 Alle Akti­ons­or­te auf einen Blick:
https://kinderaufsrad.org/
Fotos (redak­tio­nell frei) her­un­ter­la­den: https://cloud.kinderaufsrad.org/s/HR2tMFi6eEcfon8

Kontakt/Presse Kidi­cal­Mass Akti­ons­bünd­nis:
Karen Rike Grei­de­rer – Pres­se­spre­che­rin
+49 172464 1658
presse@kinderaufsrad.org 



Zita­te des Kidi­cal Mass Akti­ons­bünd­nis­ses
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Rebec­ca Peters, ADFC-Bun­des­vor­sit­zen­de: „Die Poli­tik hat den Men­schen in Deutsch­land ein Fahr­rad­land ver­spro­chen, zu sehen ist davon aber noch fast nichts. Leid­tra­gen­de sind vor allem die Kin­der – ihre Schul- und All­tags­we­ge sind wei­ter­hin meist unge­eig­net zum sor­gen­frei­en Rad­fah­ren. Ich wün­sche mir im Namen aller Kin­der, dass ihr Bedürf­nis nach selb­stän­di­ger Bewe­gung und siche­ren Wegen end­lich ernst­ge­nom­men wird. Schul- und Spiel­stra­ßen ohne Durch­gangs­ver­kehr, Tem­po 30 als Regel­ge­schwin­dig­keit in Städ­ten – und ein kin­der­freund­li­ches Stra­ßen­ver­kehrs­ge­setz, das ist es, was wir brau­chen.

Anni­ka Lie­bert, Cam­pact: „Der Scheu­klap­pen­blick von Ver­kehrs­mi­nis­ter Vol­ker Wis­sing auf  Auto­bah­nen bringt uns  nicht wei­ter – im Gegen­teil, wir tre­ten auf der  Stel­le. Mit tau­sen­den radeln­den Kin­dern und Erwach­se­nen in ganz  Deutsch­land zei­gen wir Wis­sing bei der Kidi­cal Mass, wie eine wirk­li­che  Ver­kehrs­wen­de aus­sieht.

Rag­nhild Søren­sen, Chan­ging Cities: „Mit sie­ben konn­te ich am ers­ten Schul­tag allei­ne zur Schu­le fah­ren. Das war ein unglaub­li­ches Gefühl von Frei­heit, das ich nie ver­ges­sen wer­de. Die Kopen­ha­ge­ner Infra­struk­tur hat das ermög­licht. Es soll­te für alle Kin­der selbst­ver­ständ­lich sein, die­se Sicher­heit zu haben und die Freu­de zu spü­ren, ein klei­ner selb­stän­di­ger Mensch zu sein.

Bar­ba­ra Stoll, Direc­tor, Clean Cities Cam­paign: „“

Hol­ger Hof­mann, Bun­des­ge­schäfts­füh­rer des Deut­schen Kin­der­hilfs­wer­kes: „Die Mobi­li­täts­wen­de muss end­lich Fahrt auf­neh­men. Dafür brau­chen wir auch eine an den Bedürf­nis­sen von Kin­dern und Jugend­li­chen aus­ge­rich­te­te Ver­kehrs­po­li­tik. Die wür­de Kin­der hel­fen, sich selbst­stän­dig im Stra­ßen­ver­kehr bewe­gen und bei­spiels­wei­se mit dem Rad zur Schu­le kom­men zu kön­nen. Auch dadurch ler­nen Kin­der, sich gut zu ori­en­tie­ren und auf sich selbst auf­zu­pas­sen. Das stärkt ihr Selbst­be­wusst­sein – auch für ande­re Lebens­si­tua­tio­nen.

Kers­tin Haar­mann, VCD-Bun­des­vor­sit­zen­de: „Die Ver­kehrs­po­li­tik befin­det sich auf dem Holz­weg. Es reicht nicht, allein auf Ver­kehrs­si­cher­heits­trai­ning für Kin­der zu set­zen, statt­des­sen muss sie end­lich Maß­nah­men für kin­der­si­che­ren Ver­kehr ergrei­fen. Dazu gehört eine StVO, die flä­chen­de­ckend Schul- und Spiel­stra­ßen und Tem­po 30 inner­orts ermög­licht.

Mar­kus Bur­bach, Par­ents­for Future Ger­ma­ny (Pres­se): „Die für die Kli­ma­neu­tra­li­tät not­wen­di­ge Mobi­li­täts­wen­de beginnt nicht zuletzt mit der Lust am Rad­fah­ren und der Selbst­ver­ständ­lich­keit, das Fahr­rad als Ver­kehrs­mit­tel der ers­ten Wahl zu nut­zen. Vor­aus­set­zung dafür sind siche­re Ver­kehrs­we­ge, damit ins­be­son­de­re Kin­der ihre Freu­de an  selbst­be­stimm­ter Mobi­li­tät bewah­ren und ver­meh­ren kön­nen.

Ele­na Laid­ler-Zet­tel­mey­er, Zukunft Fahr­rad: „Akti­ve Mobi­li­tät ist nicht nur für Kin­der und Jugend­li­che wich­tig, um gesund und selbst­be­stimmt unter­wegs zu sein. Die Poli­tik ist gefragt, sie allen Ver­kehrs­teil­neh­men­den zu ermög­li­chen und siche­re Rad­we­ge­net­ze zu schaf­fen. Nur so kann eine sozi­al gerech­te und nach­hal­ti­ge Ver­kehrs­wen­de gelin­gen.

Mehr Infor­ma­tio­nen:
Kidi­cal Mass


Zukunft Fahr­rad ver­tritt die Inter­es­sen der inno­va­ti­ven Fahr­rad­wirt­schaft in Deutsch­land. Zu den mehr als 90 Mit­glie­dern gehö­ren Dienst­leis­ter, Her­stel­ler, Anbie­ter von Soft- und Hard­ware der Digi­ta­li­sie­rung, Händ­ler sowie Zulie­fe­rer der Fahr­rad­wirt­schaft. Vom Start­up bis zum Glo­bal Play­er eint sie das Ziel einer ambi­tio­nier­ten und Rad­ver­kehr för­dern­den Ver­kehrs­po­li­tik. Zukunft Fahr­rad setzt sich für die Trans­for­ma­ti­on der Mobi­li­täts­wirt­schaft in Deutsch­land ein und arbei­tet dar­an, Deutsch­land als stark wach­sen­den und inno­va­ti­ven Stand­ort der Fahr­rad­wirt­schaft zu einem inter­na­tio­na­len Leit­markt zu machen. Mehr Infor­ma­tio­nen unter www.zukunft-fahrrad.org