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Über Fahrzeuge als Stehzeuge und das Fahrrad als neues Statussymbol

Ber­lin, 21. Juli 2020.

Jür­gen Trit­tin (Bünd­nis 90/Die Grü­nen) und BVZF-Grün­dungs­mit­glied Derk Möl­ler (Com­pa­ny Bike) spre­chen im Green Life Pod­cast über „Das Fahr­rad als Kli­matur­bo“. In einem aus­führ­li­chen Inter­view beschrei­ben der Fahr­rad-affi­ne Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te und der inno­va­ti­ve Dienst­rad-Lea­sing Unter­neh­mer genau, wie das Fahr­rad als nach­hal­ti­ges Ver­kehrs­mit­tel Stra­ßen erobert und Städ­te lebens­wer­ter machen kann — und was getan wer­den muss, um die Zukunft fahr­rad­si­cher zu gestal­ten.

„Das Wich­tigs­te — das hört sich jetzt ganz ver­rückt an — ist, dass die Men­schen häu­fig gemein­sam radeln. Auch so kann man ein Stück Stadt zurück­er­obern“. Jür­gen Trit­tin erklärt mobi­le Macht­ver­hält­nis­se klar und ein­leuch­tend.  Der Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te der Grü­nen und ehe­ma­li­ge Bun­des­um­welt­mi­nis­ter fährt selbst grund­sätz­lich Rad. Im Inter­view mit Vere­na Ful­ton-Smith von Green Life erklärt Trit­tin, war­um der Umstieg von Ver­bren­ner­mo­to­ren auf E‑Autos allein nicht reicht, um lebens­wer­te Städ­te zu schaf­fen (Min. 12), und war­um Deutsch­land im euro­päi­schen Ver­gleich bei der Fahr­rad­för­de­rung hin­ter­her hängt (Min. 17).

Letz­te­res hängt mit der noch immer mäch­ti­gen Auto­lob­by zusam­men, die sich schon bei 11,6 Kilo­me­tern Ber­li­ner Pop-Up-Rad­we­gen echauf­fiert. Das ist bei dem „gro­tes­ken Miss­ver­hält­nis“, wie Trit­tin es nennt, absurd: 20% aller Wege wer­den aktu­ell mit dem Fahr­rad zurück gelegt. Die­sen 20% ste­hen aller­dings nur 3% der Ver­kehrs­flä­che zur Ver­fü­gung. Es muss also drin­gend in Stadt­pla­nung und För­de­rung neu­er Infra­struk­tu­ren inves­tiert wer­den. Denn das Auto ist längst nicht mehr der „Star“ auf den Stra­ßen. Die Vor­macht­stel­lung brö­ckelt, in der Dis­kus­si­on um die Auto­kauf­prä­mie hat die Indus­trie ihre Gren­zen auf­ge­zeigt bekom­men, was eine his­to­ri­sche Trend­wen­de sein könn­te: Mobi­li­tät und Kon­junk­tur in Deutsch­land sind weit mehr als Auto. Als Bei­spiel nennt Trit­tin die Ent­wick­lungs­ab­tei­lung von Mer­ce­des, die mitt­ler­wei­le mit dem Fahr­rad zur Arbeit kommt (Min. 34). Das Fahr­rad wird zum neu­en Sta­tus­sym­bol.

Das kann auch Derk Möl­ler vom BVZF-Grün­dungs­mit­glied Com­pa­ny Bike bestä­ti­gen. Com­pa­ny Cike ist einer der füh­ren­den Dienst­rad-Lea­sing Anbie­ter. Ab Minu­te 35 erklärt er im Pod­cast, wie das Modell funk­tio­niert. Möl­ler wünscht sich mehr poli­ti­sche Unter­stüt­zung: „Wir wür­den uns wün­schen, dass mehr in Infra­struk­tur inves­tiert wird, damit das Fahr­rad mehr Platz auf der Stra­ße bekommt. Wir haben des­halb mit dem BVZF ein poli­ti­sches Instru­ment in’s Leben geru­fen, das sich für eine grü­ne und gesun­de Mobi­li­täts­wen­de ein­setzt“, erklärt Möl­ler.  

Der Pod­cast „Green Life Glo­bal“ lädt monat­lich viel­fäl­ti­ge Akteu­rin­nen und Akteu­re ein, um über eine nach­hal­ti­ge Gesell­schaft und ver­ant­wor­tungs­vol­le­re Wirt­schaft zu spre­chen:
https://green-life.global/


Der Bun­des­ver­band Zukunft Fahr­rad (BVZF)

Der Bun­des­ver­band Zukunft Fahr­rad (BVZF) ist ein Zusam­men­schluss dyna­mi­scher und inno­va­ti­ver Unter­neh­men aller Berei­che der Fahr­rad­wirt­schaft: Dienst­leis­ter, Her­stel­ler, Start-ups der Digi­ta­li­sie­rung, Händ­ler und Zulie­fe­rer. Der Schwer­punkt liegt im Bereich der Dienst­leis­tun­gen. Als neue und eta­blier­te Unter­neh­men in einem stark wach­sen­den und sich ste­tig ver­än­dern­den Markt haben alle ein gemein­sa­mes Ziel: die nach­hal­ti­ge Mobi­li­täts­wen­de. Mehr Infor­ma­tio­nen unter www.zukunft-fahr­rad.org.

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Kon­takt: Andrea Rich­ter | presse@bvzf.org | Tel. 0160 79 58 027