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Ausbauoffensive für klimaschonende Mobilität gefordert

Ber­lin, 15. März 2023.

Nach­hal­ti­ge Mobi­li­täts­wirt­schaft legt Maß­nah­men zur Aus­wei­tung von Bus‑, Bahn‑, Rad­ver­kehrs- und Car­sha­ring-Ange­bo­ten vor

Ange­sichts der aber­mals vom Ver­kehrs­sek­tor weit ver­fehl­ten Kli­ma­zie­le braucht es eine sofor­ti­ge Aus­bau­of­fen­si­ve für kli­ma­scho­nen­de Mobi­li­tät. Das for­dert das Bünd­nis nach­hal­ti­ge Mobilitäts­wirtschaft – ein Zusam­men­schluss der Alli­anz pro Schie­ne, dem Ver­band Deut­scher Verkehrs­unternehmen (VDV), dem Bun­des­ver­band Car­Sha­ring (bcs) und dem Bran­chen­ver­band Zukunft Fahr­rad. Die Bun­des­re­gie­rung müs­se umge­hend mas­siv in kli­ma­scho­nen­de Mobilitäts­angebote inves­tie­ren und die nach­hal­ti­ge Mobi­li­täts­wirt­schaft för­dern. Dies ist der Schlüs­sel dafür, dass der Ver­kehrs­sek­tor in Zukunft sei­ne Kli­ma­zie­le errei­chen kann. Bereits heu­te nut­zen täg­lich über 30 Mil­lio­nen Fahr­gäs­te Bus­se und Bah­nen, es gibt 4,5 Mil­lio­nen CarSharing-Nutzer:innen und über 25 Mil­lio­nen regel­mä­ßi­ge Fahrradfahrer:innen in Deutsch­land. Das Poten­zi­al der nach­hal­ti­gen Mobilitäts­angebote ist aber um ein Viel­fa­ches grö­ßer.

Wasi­lis von Rauch, Geschäfts­füh­rer von Zukunft Fahr­rad:
„Es lie­gen nicht annä­hernd aus­rei­chen­de Maß­nah­men zur Redu­zie­rung der CO2-Emis­sio­nen von Sei­ten des Ver­kehrs­mi­nis­te­ri­ums vor. Dabei liegt die Lösung auf der Hand: Um schnell mehr Men­schen zum Umstieg auf kli­ma­scho­nen­de Mobi­li­täts­for­men zu bewe­gen, müs­sen die Ange­bo­te aus­ge­baut wer­den. Die nach­hal­ti­ge Mobi­li­täts­wirt­schaft steht für die nöti­ge Trans­for­ma­ti­on bereit, sie braucht aber viel mehr Rücken­wind vom Bund, um die Her­aus­for­de­rung gut bewäl­ti­gen zu kön­nen.

Dirk Fle­ge, Geschäfts­füh­rer der Alli­anz pro Schie­ne:
Deutsch­land kann sei­ne Kli­ma­schutz­zie­le nur durch eine kon­se­quen­te Stär­kung und den mas­si­ven Aus­bau der kli­ma­freund­li­chen Ver­kehrs­trä­ger wie Bah­nen, ÖPNV, Fahr­rad und Car­Sha­ring errei­chen. Dazu gehört natür­lich auch eine ent­spre­chen­de Infra­struk­tur. Der Bun­des­ver­kehrs­mi­nis­ter darf den über­fäl­li­gen Aus­bau des Schie­nen­net­zes nicht wei­ter ver­schlep­pen. Ein Fest­hal­ten am „Wei­ter so” in der Ver­kehrs­po­li­tik ist weder zeit­ge­mäß, noch nimmt es die Mobi­li­täts­be­dürf­nis­se eines Groß­teils der Bevöl­ke­rung in Deutsch­land ernst.

Das Bünd­nis for­dert, die Ver­kehrs­aus­ga­ben kon­se­quent an den bereits ver­ein­bar­ten Zie­len des aktu­el­len Koali­ti­ons­ver­trags aus­zu­rich­ten: Der Aus­bau und die Moder­ni­sie­rung der ÖPNV‑, Schie­nen- und der Fahr­rad­in­fra­struk­tur müs­sen Vor­rang bekom­men. Der Bund müs­se zudem im länd­li­chen Raum das Schie­nen­netz reak­ti­vie­ren und öffent­li­che On-Demand-Ser­vices finan­zie­ren. Der Deutsch­land­takt muss umge­hend auf den Weg gebracht, Mobi­li­täts- und Car­Sha­ring-Sta­tio­nen flä­chen­de­ckend aus­ge­baut und die betrieb­li­che Mobi­li­tät auf nach­hal­ti­ge Alter­na­ti­ven umge­stellt wer­den.

Um die nach­hal­ti­ge Mobi­li­täts­wirt­schaft zu stär­ken, sei eine aus­rei­chen­de und lang­fris­ti­ge Finan­zie­rung des ÖPNV-Aus­baus not­wen­dig. Der der­zei­ti­ge Fach­kräf­te­man­gel soll­te durch ein moder­nes Ein­wan­de­rungs­ge­setz beho­ben und die Wert­schöp­fung im Fahr­rad­be­reich u. a. durch die Rück­ver­la­ge­rung von Pro­duk­ti­ons­stät­ten nach Deutsch­land gestärkt wer­den. Deutsch­lands Rol­le als Car­Sha­ring-Leit­markt müs­se durch eine sys­te­ma­ti­sche För­de­rung der Car­Sha­ring-Tech­no­lo­gie wei­ter aus­ge­baut wer­den.

Gun­nar Nehr­ke, Geschäfts­füh­rer des Bun­des­ver­bands Car­Sha­ring:
Car­Sha­ring hilft dabei, die Haus­hal­te zum Umstieg auf nach­hal­ti­ge Mobi­li­tät zu bewe­gen. Die deut­schen Car­Sha­ring-Anbie­ter sind welt­weit füh­rend bei der Ent­wick­lung von Car­Sha­ring-Pro­duk­ten und Soft­ware-Lösun­gen. Die Bun­des­re­gie­rung muss Inves­ti­tio­nen in den Zukunfts­markt „Nach­hal­ti­ge Mobi­li­tät” end­lich kon­se­quent prio­ri­sie­ren.”

Pres­se­kon­takt für das Bünd­nis:
Ele­na Laid­ler-Zet­tel­mey­er
Zukunft Fahr­rad
Lei­tung Stra­te­gi­sche Koope­ra­tio­nen
elena.laidler.zettelmeyer@zukunft-fahrrad.org
Tel. +49 151 — 420 26 403


Das Bünd­nis nach­hal­ti­ge Mobi­li­täts­wirt­schaft ist eine zen­tra­le Anlauf­stel­le für Poli­tik, Medi­en, Wirt­schaft und Gesell­schaft zu allen Fra­gen rund um die nach­hal­ti­gen Mobi­li­täts­bran­chen und eine nach­hal­ti­ge Mobi­li­täts­po­li­tik. Es ver­tritt die gesam­te Band­brei­te der nach­hal­ti­gen Mobilitäts­wirtschaft für Per­so­nen­mo­bi­li­tät in Deutsch­land. Ziel des Bünd­nis­ses ist es, die viel­fäl­ti­gen Mobilitäts­bedürfnisse von Men­schen mit den Kli­ma­schutz­zie­len und einem gerin­ge­ren Ener­gie­ver­brauch im Ver­kehrs­be­reich in Ein­klang zu brin­gen.
Mehr Infor­ma­tio­nen unter www.nachhaltige-mobilitaetswirtschaft.de.

Zu den Bünd­nis­part­nern:

Alli­anz pro Schie­ne ist ein Zusam­men­schluss aus Zivil­ge­sell­schaft und Bahn­bran­che und setzt sich für die För­de­rung und Ver­bes­se­rung des Schie­nen­ver­kehrs ein.

Bun­des­ver­band Car­Sha­ring (bcs) ist der Dach­ver­band der deut­schen Car­Sha­ring-Anbie­ter. Ziel des Ver­ban­des und sei­ner Mit­glie­der ist es, den Auto­be­stand und Auto­ver­kehr sowie des­sen Umwelt­fol­gen zu ver­rin­gern.

Ver­band Deut­scher Ver­kehrs­un­ter­neh­men (VDV) ist der Bran­chen­ver­band des öffent­li­chen Ver­kehrs. Er setzt sich für eine nach­hal­ti­ge Ver­kehrs­po­li­tik und den Aus­bau kli­ma­freund­li­cher Mobi­li­tät ein. 

Zukunft Fahr­rad ist ein Zusam­men­schluss dyna­mi­scher und inno­va­ti­ver Unter­neh­men aller Berei­che der Fahr­rad­wirt­schaft. Sie alle haben ein gemein­sa­mes Ziel: die nach­hal­ti­ge Mobi­li­täts­wen­de.