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Fahrradparkhäuser: Startschuss für Förderprogramm und Erhöhung der Bundesförderung auf 110 Mio. Euro

Ber­lin, 02. März 2023.

Zukunft Fahr­rad begrüßt Erhö­hung und Start des Pro­gramms, betont den Aus­bau der Rad­ver­kehrs­in­fra­struk­tur und regt Anpas­sung des Deutsch­land­ti­ckets an

Die bes­se­re Ver­knüp­fung von Fahr­rad und dem Öffent­li­chen Per­so­nen­ver­kehr ist zen­tral für mehr Kli­ma­schutz im Ver­kehrs­be­reich. Aber was zusam­men­ge­hört, wur­de bis­her nicht zusam­men geplant: eine Mil­li­on Stell­plät­ze feh­len schon jetzt an Bahn­hö­fen. Im Bun­des­haus­halt für 2023 wur­de daher ein eige­nes För­der­pro­gramm für Fahr­rad­park­häu­ser im Umfang von 57 Mio. Euro beschlos­sen. Das Bun­des­ver­kehrs­mi­nis­te­ri­um hat ges­tern dem Haus­halts­aus­schuss im Bun­des­tag ein ent­spre­chen­des För­der­kon­zept vor­ge­legt. Gleich­zei­tig wur­den die Mit­tel auf 110 Mio. Euro bis zum Jahr 2026 erhöht.

Alex­an­der Rosen­thal, Lei­ter Poli­tik von Zukunft Fahr­rad dazu:
„Das Fahr­rad als Zubrin­ger zum Bahn­hof ist unschlag­bar fle­xi­bel, schnell und kli­ma­scho­nend. Der inter­mo­da­le Ver­kehr hat gro­ßes Poten­zi­al als Alter­na­ti­ve zum eige­nen Pkw, dafür ist das För­der­pro­gramm für grö­ße­re Park­häu­ser ein wich­ti­ger Schritt. Auch die Erhö­hung des För­der­pro­gramms auf nun 110 Mio. Euro begrü­ßen wir aus­drück­lich.

Das Fahr­rad erhöht das Poten­zi­al für den öffent­li­chen Ver­kehr

Klar ist aber auch: Die ver­bes­ser­te Anbin­dung von Bahn­hö­fen an den Rad­ver­kehr ist kein The­ma, das allein aus Haus­halts­mit­teln für den Rad­ver­kehr gestemmt wer­den soll­te. Das The­ma ist für den Öffent­li­chen Ver­kehr und den Schie­nen­ver­kehr wich­tig, um die ange­streb­te Ver­dopp­lung der Fahr­gast­zah­len bis 2030 zu errei­chen und muss sich fol­ge­rich­tig in den ent­spre­chen­den Haus­halts­ti­teln wie­der­fin­den. Damit die Bahn­kun­den sicher und ger­ne mit dem Fahr­rad zum Bahn­hof kom­men, müs­sen gleich­zei­tig die Anstren­gun­gen beim Rad­we­ge­aus­bau und der Stra­ßen­ver­kehrs­si­cher­heit ver­stärkt wer­den.”

Chan­cen des 49-Euro-Tickets ergrei­fen

Eine zusätz­li­che Chan­ce für die enge­re Ver­knüp­fung der nach­hal­ti­gen Ver­kehrs­mit­tel bie­tet nun die Ein­füh­rung des 49-Euro-Tickets. Bis­her war die Fahr­rad­mit­nah­me ein eben­so gro­ßer Fli­cken­tep­pich wie die Tarif­struk­tur ins­ge­samt. Ein Deutsch­land-Fahr­rad­ti­cket, mit dem das 49-Euro-Ticket flan­kiert wird, könn­te für Trans­pa­renz und Ein­fach­heit bei der Rad­mit­nah­me sor­gen. Außer­dem ist Bikesha­ring Teil des öffent­li­chen Ver­kehrs und soll­te als sol­cher beim Deutsch­land­ti­cket berück­sich­tigt wer­den. Das 49-Euro-Ticket ist die Chan­ce, den Umwelt­ver­bund ins­ge­samt zu stär­ken und flä­chen­de­cken­des, ein­fach zu buchen­des Bikesha­ring für die umwelt­freund­li­che Wei­ter­fahrt am Ziel­bahn­hof zu eta­blie­ren.

Hin­ter­grund zum För­der­pro­gramm:
Vor­ge­se­hen ist die För­de­rung von Fahr­rad­park­häu­sern und gesi­cher­ten Fahr­rad­ab­stell­an­la­gen mit min­des­tens 100 Stell­plät­zen (in Abgren­zung zur Bike+Ride-Offensive) an Bahn­hö­fen des Öffent­li­chen Per­so­nen­ver­kehrs. Ins­be­son­de­re (modu­la­re) Fahr­rad­park­häu­ser und gro­ße Sam­mel­schließ­an­la­gen, auto­ma­ti­sche Fahr­rad­park­tür­me oder die Umnut­zun­gen von unter­ge­nutz­ten oder leer­ste­hen­den Flä­chen in Bestands­ge­bäu­den und Räu­men im unmit­tel­ba­ren Bahn­hofs­um­feld wer­den geför­dert. Auch Ser­vices wie Reparatur‑, Lade und Leih­sta­tio­nen sowie die unmit­tel­ba­re Ein­bin­dung des Fahr­rad­park­hau­ses in das loka­le Rad­we­ge­netz sol­len geför­dert wer­den.

Ab dem 6. März 2023 kön­nen beim Bun­des­amt für Logis­tik und Mobi­li­tät (BALM) Pro­jekt­skiz­zen ein­ge­reicht wer­den. Vor­aus­sicht­lich im Juni 2023 wird der Haus­halts­aus­schuss des Bun­des­tags über die zu för­dern­den Pro­jek­te ent­schei­den.

Kon­takt:
Alex­an­der Rosen­thal, Lei­tung Poli­tik Zukunft Fahr­rad
alexander.rosenthal@zukunft-fahrrad.org | Tel. 0151 — 420 26 413


Zukunft Fahr­rad ist ein Zusam­men­schluss dyna­mi­scher und inno­va­ti­ver Unter­neh­men aller Berei­che der Fahr­rad­wirt­schaft: Dienst­leis­ter, Her­stel­ler, Start-ups der Digi­ta­li­sie­rung, Händ­ler und Zulie­fe­rer. Der Schwer­punkt liegt im Bereich der Dienst­leis­tun­gen. Als neue und eta­blier­te Unter­neh­men in einem stark wach­sen­den und sich ste­tig ver­än­dern­den Markt haben alle ein gemein­sa­mes Ziel: die nach­hal­ti­ge Mobi­li­täts­wen­de.
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