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Baden-Württemberg führt Dienstradleasing ein: Der BVZF appelliert an Bund, Länder und Gewerkschaften, Diensträder flächendeckend für alle Beschäftigten zu ermöglichen

Ber­lin, 20. Okto­ber 2020.

Ab heu­te kön­nen in Baden-Würt­tem­berg alle Landesbeamt*innen mit einem geleas­ten Dienst­rad zur Arbeit — und sind dabei bun­des­weit die Ers­ten. Das Land setzt mit die­ser Ein­füh­rung ein wich­ti­ges Zei­chen für nach­hal­ti­ges Pen­deln zur Arbeit. Lan­des­an­ge­stell­te hin­ge­gen blei­ben wei­ter­hin außen vor, Grund sind Restrik­tio­nen in den Tarif­ver­trä­gen des öffent­li­chen Diens­tes. Der Bun­des­ver­band Zukunft Fahr­rad e. V. (BVZF) regt an, dass Arbeitgeber*innen und Gewerk­schaf­ten in aktu­el­len Tarif­ver­hand­lun­gen gemein­sam an Lösun­gen arbei­ten, damit Ange­stell­te flä­chen­de­ckend Dienst­rä­der nut­zen kön­nen. 

Dienst­rad­lea­sing spielt eine wich­ti­ge Rol­le bei der Ent­las­tung des Berufs­ver­kehr. Rund sechs Mil­lio­nen Arbeitnehmer*innen sind bei einem von zehn­tau­sen­den Unter­neh­men beschäf­tigt, die ihren Ange­stell­ten ein Dienst­rad anbie­ten, Ten­denz stark stei­gend. Beamt*innen und Ange­stell­te des öffent­li­chen Dienst waren davon bis­her aus­ge­schlos­sen. Das ändert sich mit dem heu­ti­gen Tag; erst­mals kön­nen die rund 200.000 Beamt*innen in Baden-Würt­tem­berg dank ent­spre­chen­der Ände­run­gen im Beam­ten­be­sol­dungs­ge­setz Dienst­rä­der lea­sen. Wei­te­re Bun­des­län­der wie Ham­burg und Schles­wig-Hol­stein haben zumin­dest bereits die recht­li­chen Vor­aus­set­zun­gen geschaf­fen. Ein etwa­iger Start des Lea­sing-Pro­gramms steht aller­dings noch offen. 

Die rund 70.000 Lan­des­an­ge­stell­ten im „Länd­le“ gehen aller­dings wei­ter­hin leer aus, da das Dienst­rad­mo­dell in den Tarif­ver­trä­gen des öffent­li­chen Dienst aus­ge­schlos­sen wird. ver.di begrün­det dies mit dem gering­fü­gi­gen Ein­nah­me­ver­lust in den Sozi­al­ver­si­che­run­gen durch die beim Lea­sing übli­che Gehalts­um­wand­lung. Die­se Hal­tung ist jedoch auch unter Gewerk­schaf­ten umstrit­ten. Ver­schie­de­ne Tarif­ver­trä­ge, etwa der des Deut­schen Genos­sen­schafts- und Raiff­ei­sen­ver­bands oder der für Ärz­tin­nen und Ärz­te an kom­mu­na­len Kran­ken­häu­sern las­sen die Gehalts­um­wand­lung für Dienst­rä­der zu.

Wasi­lis von Rauch, Geschäfts­füh­rer des BVZF: „Wir gra­tu­lie­ren dem Land Baden-Würt­tem­berg zur Ein­füh­rung des Dienst­rad­lea­sings für Beam­te und hof­fen, dass in naher Zukunft Ham­burg, Schles­wig-Hol­stein und wei­te­re Bun­des­län­der fol­gen. Für Ange­stell­te des öffent­li­chen Dienst bleibt die Situa­ti­on unbe­frie­di­gend. In den aktu­el­len Tarif­ver­hand­lun­gen für Bund und Kom­mu­nen besteht jetzt die gro­ße Chan­ce, das zu ändern. Die Ver­ei­ni­gung der kom­mu­na­len Arbeit­ge­ber­ver­bän­de (VKA) hat Dienst­rad­lea­sing in ihr Ange­bot an die Gewerk­schaf­ten pro­mi­nent inte­griert. Jetzt liegt es an ver.di, dar­auf ein­zu­ge­hen und gege­be­nen­falls eige­ne Bedin­gun­gen zu stel­len. Gelingt der Durch­bruch, wäre das eine phan­tas­ti­sche Nach­richt für  die nach­hal­ti­ge Mobi­li­tät und, beson­ders in Zei­ten von Coro­na, ein Beweis, dass Gewerk­schaf­ten und Arbeit­ge­ber die Gesund­heit der Beschäf­tig­ten beson­ders för­dern wol­len“. 


Der Bun­des­ver­band Zukunft Fahr­rad (BVZF)

Der Bun­des­ver­band Zukunft Fahr­rad (BVZF) ist ein Zusam­men­schluss dyna­mi­scher und inno­va­ti­ver Unter­neh­men aller Berei­che der Fahr­rad­wirt­schaft: Dienst­leis­ter, Her­stel­ler, Start-ups der Digi­ta­li­sie­rung, Händ­ler und Zulie­fe­rer. Der Schwer­punkt liegt im Bereich der Dienst­leis­tun­gen. Als neue und eta­blier­te Unter­neh­men in einem stark wach­sen­den und sich ste­tig ver­än­dern­den Markt haben alle ein gemein­sa­mes Ziel: die nach­hal­ti­ge Mobi­li­täts­wen­de. Mehr Infor­ma­tio­nen unter www.zukunft-fahr­rad.org.

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Kon­takt: Andrea Rich­ter | presse@bvzf.org | Tel. 0160 79 58 027


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