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Sommer, Sonne — Radurlaub! Radtourismus erfreut sich immer größerer Beliebtheit

Ber­lin, 26. Juli 2023: Nach­hal­ti­ger Tou­ris­mus wird immer wich­ti­ger und belieb­ter. Mil­lio­nen von Men­schen freu­en sich Jahr für Jahr über staufreie Som­mer­ur­lau­be: So waren mehr als vier­ein­halb Mil­lio­nen Rei­sen­de im Jahr 2022 mit dem Fahr­rad auf viel­fäl­tigs­ten Tou­ren in ganz Deutsch­land unter­wegs. Der Rad­tou­ris­mus ist gera­de für vie­le länd­li­che Regio­nen ein unver­zicht­ba­rer Wirt­schafts­zweig. Wie unse­re die­sen Som­mer ver­öf­fent­lich­te Bran­chen­stu­die zur Fahr­rad­wirt­schaft in Deutsch­land gezeigt hat, waren 2022 ins­ge­samt 263.000 Men­schen durch den Fahr­rad­tou­ris­mus beschäf­tigt. Die Umsät­ze im Fahr­rad­tou­ris­mus sind in den ver­gan­ge­nen drei Jah­ren um 41 Pro­zent gewach­senauf 16,4 Mil­li­ar­den Euro im Jahr 2022.

Auch rele­vant in punc­to Nach­hal­tig­keit: Laut ADFC-Rad­rei­se­ana­ly­se 2023 nah­men rund 40 Pro­zent der Rad­rei­sen­den für ihre wich­tigs­te Rei­se den Zug, um zum Start­punkt der Rad­tour zu gelan­gen. Im Ver­gleich: 34 Pro­zent ent­schie­den sich für das Auto. Im Jahr zuvor hat­ten sich noch mehr Men­schen fürs Auto ent­schie­den. Es geht also vor­an mit dem Kli­ma­schutz im Urlaub!

Fol­gen­de Zah­len machen eben­falls Mut: Die Deut­sche Bahn die Zahl der Fahr­rad­stell­plät­ze in ihren Fern­ver­kehrs­zü­gen im Jahr 2022 um 13 Pro­zent gegen­über dem Vor­jahr gestei­gert und: Seit 2019 wur­den jähr­lich mehr und mehr Fähr­rä­der in Fern­ver­kehrs­zü­gen mit­ge­nom­men.

Doch lei­der gibt es einen Wer­muts­trop­fen. 50 Pro­zent der Bahn-Rad­rei­sen­den geben an, dass die An- und Abrei­se zum Urlaubs­start auf­grund zu weni­ger Fahr­rad-Mit­nah­me­mög­lich­kei­ten im Zug, fahr­rad­un­freund­li­chen Bahn­hö­fen oder unkom­for­ta­blen Stell­plät­zen in den Zügen nicht pro­blem­los mög­lich war.

Eine gute Ver­knüp­fung von Bahn und Rad im Urlaub (und natür­lich im All­tag) hilft nicht nur den Radfahrer:innen, son­dern auch der Wirt­schaft.

Aus gutem Grund also arbei­tet Zukunft Fahr­rad unter ande­rem in der „Bran­chen­in­itia­ti­ve Fahr­rad und Bah­nen“ inten­siv dar­an, den inter­mo­da­len Ver­kehr von Fahr­rad und Zug zu ver­bes­sern. Gemein­sam haben wir bereits kon­kre­te Emp­feh­lun­gen erar­bei­tet. Was aus Sicht von Zukunft Fahr­rad für den Tou­ris­mus mit dem Fahr­rad jetzt ange­gan­gen wer­den muss:

1. Wir benö­ti­gen siche­re und beque­me Fahr­rad­ab­stell­mög­lich­ke­ten an den Bahn­hö­fen – ins­ge­samt feh­len in Deutsch­land 1,5 Mio. Stell­plät­ze.

2. Es braucht den Aus­bau und die Digi­ta­li­sie­rung von hoch­wer­ti­gen Miet­rad-Ange­bo­ten in Tou­ris­mus­re­gio­nen, damit das eige­ne Fahr­rad bes­ten­falls gar nicht mit­ge­nom­men wer­den muss. Hier hat unser Mit­glied ListN­Ri­de ein span­nen­des Pro­jekt mit der DB gestar­tet.

3. Es braucht ein ein­fa­ches, ein­heit­li­ches und attrak­ti­ves Fahr­rad-Ticke­ting – genau­so ein­fach, ein­heit­lich und attrak­tiv wie das 49-Euro-Ticket. Und das muss auch digi­tal buch­bar sein.

4. Natür­lich muss die Fahr­rad­mit­nah­me in den Zügen selbst ver­bes­sert wer­den.

Eine gute Nach­richt noch zum Schluss:
Die Ampel-Koali­ti­on will im Rah­men einer ver­brau­cher­ori­en­tier­ten Wei­ter­ent­wick­lung des 49-Euro Tickets auch die Bedin­gun­gen für die Fahr­rad­mit­nah­me ver­bes­sern. Einen ent­spre­chen­den Ent­schlie­ßungs­an­trag hat die Ampel im Ver­kehrs­aus­schuss beschlos­sen. Der Ball liegt jetzt beim Bun­des­ver­kehrs­mi­nis­te­ri­um, das nach der Som­mer­pau­se nun einen Vor­schlag dazu vor­le­gen muss. Wir blei­ben dran!


Zukunft Fahr­rad ist ein Zusam­men­schluss dyna­mi­scher und inno­va­ti­ver Unter­neh­men aller Berei­che der Fahr­rad­wirt­schaft: Dienst­leis­ter, Her­stel­ler, Start-ups der Digi­ta­li­sie­rung, Händ­ler und Zulie­fe­rer. Als neue und eta­blier­te Unter­neh­men in einem stark wach­sen­den und sich ste­tig ver­än­dern­den Markt haben alle ein gemein­sa­mes Ziel: die nach­hal­ti­ge Mobi­li­täts­wen­de.
Mehr Infor­ma­tio­nen unter www.zukunft-fahrrad.org.