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Verbändeanhörung zum Fahrrad- und Nahmobilitätsgesetz NRW endet

Köln/Düsseldorf, 16.04.2021.

Bündnis fordert Vorrang für den Rad- und Fußverkehr

Die Initiator*innen und Unterstützer*innen der erfolg­rei­chen Volks­in­itia­ti­ve ‚Auf­bruch Fahr­rad‘ begrü­ßen den von Lan­des­ver­kehrs­mi­nis­ter Hen­drik Wüst vor­ge­leg­ten Refe­ren­ten­ent­wurf für ein Fahr­rad- und Nah­mo­bi­li­täts­ge­setz. Zum Ende der Ver­bän­de­an­hö­rung über den Gesetz­ent­wurf for­dern sie aber auch deut­li­che Nach­bes­se­run­gen. Stell­ver­tre­tend für das brei­te Bünd­nis bemän­geln ADFC, BUND, Fuß e. V., NABU, RADKOMM, VCD und Zukunft Fahr­rad die unzu­rei­chen­de Ver­bind­lich­keit vie­ler Rege­lun­gen und eine kla­re zeit­li­che Per­spek­ti­ve. Das zen­tra­le Ziel der Volks­in­itia­ti­ve, den Anteil des Rad­ver­kehrs von heu­te etwa 8 auf 25 Pro­zent zu stei­gern, sei zwar auf­ge­grif­fen wor­den, aller­dings ohne das Ziel­jahr 2025. Auch die For­de­run­gen nach 1.000 Kilo­me­tern Rad­schnell­we­ge für den Pen­del­ver­kehr bis 2025, die Schaf­fung von 300 Kilo­me­ter über­re­gio­na­ler Rad­we­ge pro Jahr oder etwa die kos­ten­lo­se Mit­nah­me von Fahr­rä­dern im Nah­ver­kehr, blie­ben unbe­rück­sich­tigt. Das Bünd­nis wünscht sich auch eine bes­se­re Ver­an­ke­rung der Bürger*innenbeteiligung an den vor­ge­se­he­nen Akti­ons- und Bedarfs­plä­nen. 

Unterm Strich blie­be der Gesetz­ent­wurf damit hin­ter den, im bis­he­ri­gen Ver­fah­ren geweck­ten, Erwar­tun­gen zurück. Der fort­schrei­ten­de Kli­ma­wan­del und die lan­des­weit pre­kä­re Ver­kehrs­si­tua­ti­on erfor­der­ten eine beherz­te Mobi­li­täts­wen­de und ein kla­res Bekennt­nis zur Umver­tei­lung des Stra­ßen­raums zuguns­ten des Rad- und Fuß­ver­kehrs. Inso­fern müs­se der Gesetz­ent­wurf an vie­len Stel­len opti­miert und ergänzt wer­den.

Nach­fol­gend fin­den Sie die Zita­te und Kon­takt­da­ten der betei­lig­ten Orga­ni­sa­tio­nen für Ihre Bericht­erstat­tung:

Zukunft Fahr­rad:
Die groß­ar­ti­ge Arbeit die für das Fahr­rad- und Nah­mo­bi­li­täts­ge­set­zes bereits geleis­tet wur­de, droht in einem Papier­ti­ger zu enden, wenn ver­bind­li­che Zie­le dar­in feh­len. Das wäre eine ver­ta­ne Chan­ce, NRW zu einem Leucht­turm der nach­hal­ti­gen Mobi­li­tät zu machen.
Doro­thee Hei­ne, Bun­des­ver­band Zukunft Fahr­rad e. V. 
» zur voll­stän­di­gen Stel­lung­nah­me des BVZF

Kon­takt:
Andrea Rich­ter
0049 160 79 58 027
presse@bvz.org
https://zukunft-fahrrad.org

ADFC NRW
Ins­ge­samt fehlt es an Kon­se­quenz, Ver­bind­lich­keit und Ambi­ti­on, um die bis­her lan­des­weit nur rund acht Pro­zent Rad­ver­kehrs-Anteil an der Gesamt­mo­bi­li­tät in den nächs­ten Jah­ren auf 25 Pro­zent zu stei­gern. Die Lan­des­re­gie­rung scheut sich offen­bar davor, den vor­han­den Platz, der bis­lang für das Auto reser­viert ist, neu auf­zu­tei­len. Das ist aber die Grund­vor­aus­set­zung für eine Mobi­li­täts­wen­de.
Tho­mas Sem­mel­mann, Lan­des­vor­sit­zen­der ADFC NRW

Kon­takt:
Lud­ger Vort­mann, Pres­se­spre­cher ADFC NRW
0049 151 67534402
presse@adfc-nrw.de
www.adfc.nrw.de

BUND NRW
„Ein Para­dig­men­wech­sel in der Ver­kehrs­po­li­tik ist über­fäl­lig. Es reicht nicht aus, die Gleich­ran­gig­keit der Ver­kehrs­mit­tel her­zu­stel­len, son­dern der kli­ma­freund­li­che Rad- und Fuß­ver­kehr muss Vor­rang erhal­ten. Das heißt auch: Stopp des Stra­ßen­baus und Umwid­mung von Auto-Infra­struk­tur zuguns­ten des Umwelt­ver­bun­des. Das aber traut sich CDU-Ver­kehrs­mi­nis­ter Wüst nicht.“
Dirk Jan­sen, Geschäfts­lei­ter des BUND NRW

Kon­takt:
Dirk Jan­sen, Geschäfts­lei­ter BUND NRW
0049 211 30 200 5–22
dirk.jansen@bund-nrw.de
www.bund-nrw.de/mobilitaet

Fuß e. V. 
„Fuß e. V. freut sich, dass die umwelt­freund­li­chen Ver­kehrs­ar­ten Rad- und Fuß­ver­kehr jetzt in einem Gesetz berück­sich­tig wer­den. Wir haben jedoch noch vie­le Wün­sche offen. Zum Bei­spiel braucht die Basis­mo­bi­li­tät Fuß­ver­kehr einen eige­nen Akti­ons­plan ‚Fuß­ver­kehr‘.“
Peter Stru­ben, Spre­cher Lan­des­ver­band NRW FUSS e. V.

Kon­takt:
Peter Stru­ben, Spre­cher Lan­des­ver­band NRW FUSS e. V.
02447 1404 (AB)
nrw@fuss-ev.de
www.fuss-ev.de

NABU
„Das Fahr­rad ist Teil einer zukunfts­wei­sen­den Mobi­li­tät, die Kli­ma und Umwelt schont. Damit der zukünf­ti­ge Rad­ver­kehr flä­chen­scho­nend, ener­gie­spa­rend und natur­freund­lich erfol­gen kann, unter­stützt der NABU NRW die For­de­run­gen der Volks­in­itia­ti­ve Fahr­rad. Wir wün­schen uns eine Stär­kung der Rad­mo­bi­li­tät auf 25% des Gesamt­ver­kehrs­auf­kom­mens bis 2025, die die Aspek­te des Flä­chen­ver­brauchs und des Arten­schut­zes nicht aus­blen­det.“
Dr. Hei­de Nade­rer, Vor­sit­zen­de des Natur­schutz­bund (NABU) Nord­rhein-West­fa­len

Kon­takt:
Bir­git Königs, Pres­se­spre­che­rin NABU NRW
0049 211 1592 51–14
Birgit.Koenigs@NABU-NRW.de
https://nrw.nabu.de

RADKOMM
„25% Rad­ver­kehr bis zum Jahr 2025 für Nord­rhein-West­fa­len – das ist ehr­gei­zig, ja. Und es ist mach­bar. Die­ses zen­tra­le Ziel von Auf­bruch Fahr­rad muss im Gesetz ver­an­kert wer­den. Die Stra­ßen dafür sind schon da – wenn wir sie klug nut­zen.“
Dr. Ute Syman­ski, Vor­sit­zen­de von RADKOMM und Ver­trau­ens­per­son von Auf­bruch Fahr­rad

Kon­takt:
Dr. Ute Syman­ski, Vor­sit­zen­de von RADKOMM und Ver­trau­ens­per­son von Auf­bruch Fahr­rad
0049 170 3428453
ute.symanski@radkomm.de
www.radkomm.de

VCD NRW
„Wir ver­mis­sen in dem Ent­wurf die im ers­ten Stakeholder*innen-Treffen aus­ge­drück­te Auf­bruchs­stim­mung, die lei­der in einem eher weni­ger ambi­tio­nier­ten Ansatz gemün­det ist. Die kon­kre­ten For­de­run­gen, die von über 200.000 Men­schen unter­stützt wer­den, fin­den kei­nen aus­rei­chen­den Nie­der­schlag. Daher hegen wir erheb­li­che Zwei­fel, dass das expli­zit for­mu­lier­te Ziel, den Anteil des Rad­ver­kehrs auf 25% des Modal Split zu ver­drei­fa­chen, mit den in der Geset­zes­vor­la­ge genann­ten Maß­nah­men erreicht wer­den kann.“
Hei­di Wen­ke, Lan­des­vor­stands­frau VCD NRW

Kon­takt:
Hei­di Wen­ke, Lan­des­vor­stands­frau VCD NRW
0049 2331 973 452
Heidi.wenke@vcd-nrw.de
https://nrw.vcd.org


Der Bun­des­ver­band Zukunft Fahr­rad (BVZF)

Der Bun­des­ver­band Zukunft Fahr­rad (BVZF) ist ein Zusam­men­schluss dyna­mi­scher und inno­va­ti­ver Unter­neh­men aller Berei­che der Fahr­rad­wirt­schaft: Dienst­leis­ter, Her­stel­ler, Start-ups der Digi­ta­li­sie­rung, Händ­ler und Zulie­fe­rer. Der Schwer­punkt liegt im Bereich der Dienst­leis­tun­gen. Als neue und eta­blier­te Unter­neh­men in einem stark wach­sen­den und sich ste­tig ver­än­dern­den Markt haben alle ein gemein­sa­mes Ziel: die nach­hal­ti­ge Mobi­li­täts­wen­de. Mehr Infor­ma­tio­nen unter www.zukunft-fahr­rad.org.

Hier fin­den Sie die Pres­se­mel­dung als PDF-Datei.

Kon­takt: Andrea Rich­ter | presse@bvzf.org | Tel. 0160 79 58 027


Foto von Ste­ven Las­ry