Kategorien
Allgemein Industrie Politik

Mobilität von morgen braucht keine Rezepte von gestern: BVZF begrüßt Absage des Autogipfels und konkretisiert die Mobilitätsprämie

Ber­lin, 29. Mai 2020.

Der Bun­des­ver­band Zukunft Fahr­rad e. V. (BVZF) begrüßt die Absa­ge des Auto­gip­fels am kom­men­den Diens­tag. Er for­dert eine gerech­te und inklu­si­ve Mobi­li­täts­prä­mie. Auf­bau­end auf einer aktu­el­len Stu­die des Bun­des­um­welt­mi­nis­te­ri­ums for­dert der Ver­band eine Kauf­prä­mie in Höhe von 250 Euro für ein Fahr­rad und 500 Euro für ein E‑Bike. Moder­ne Las­ten­rä­der soll­ten mit bis zu 2.000 Euro geför­dert wer­den.

Wei­te Tei­le von Bevöl­ke­rung und Wirtschaftsexpert*innen sind gegen eine Auto­kauf­prä­mie. Jetzt zeigt sich, dass auch in der Bun­des­re­gie­rung mas­si­ve Unei­nig­keit herrscht. “Neben wich­ti­gen Minis­te­ri­en ist auch die Mehr­heit der Uni­ons­ab­ge­ord­ne­ten gegen die Kauf­prä­mie. Statt dem unan­ge­mes­se­nen Vor­pre­schen der Auto­lob­by nach­zu­ge­ben, geht es dar­um, ganz­heit­li­che Kon­zep­te zu ent­wi­ckeln. Wir hof­fen und ver­trau­en dar­auf, dass die Bun­des­re­gie­rung jetzt einen brei­te­ren Ansatz ver­folgt”, sagt Wasi­lis von Rauch, Geschäfts­füh­rer des BVZF.

Nach­hal­ti­ge Mobi­li­tät wird beson­ders für Kom­mu­nen zur Über­le­bens­fra­ge

„Ob Ber­lin, Frank­furt, Mün­chen oder Düs­sel­dorf – deut­sche Städ­te wach­sen und müs­sen immer grö­ße­re Pend­ler­strö­me bewäl­ti­gen. Um nicht im Stau zu ver­sin­ken, set­zen sie ver­mehrt auf den Aus­bau von Alter­na­ti­ven: Gute Fahr­rad­we­ge, attrak­ti­ve Ange­bo­te bei Bus und Bahn, CarSah­ring und E‑Mobilität. Eine ein­sei­ti­ge För­de­rung von Pkw wäre für die­se Bemü­hun­gen ein Schlag ins Gesicht.“, betont von Rauch. Die Mobi­li­täts­prä­mie beschleu­ni­ge dage­gen die not­wen­di­gen Ver­än­de­run­gen in der Mobi­li­tät. Denn “Wer lebens­wer­te Städ­te, Umwelt­schutz und ein gesun­des Stadt­kli­ma ermög­li­chen will, muss Men­schen attrak­ti­ve Ange­bo­te machen, wie sie mobil sein kön­nen“, so von Rauch.

Zukunfts­wei­sen­de För­de­rung für nach­hal­ti­ge Mobi­li­tät

Eine aktu­el­len Stu­die des Bun­des­um­welt­mi­nis­te­ri­ums (BMU) schlägt ein Bud­get von 2,5 Mil­li­ar­den Fahr­rad­kauf­prä­mi­en vor. Für ÖPNV-Abos und Zeit­kar­ten für die Bahn wer­den Zuschüs­se von bis zu 200 Euro pro Kopf ange­regt. “Die Stu­die emp­fiehlt, was auch das brei­te Bünd­nis Mobi­li­täts­prä­mie for­dert. Nach BVZF-Schät­zun­gen kön­nen damit Fahr­rä­der mit 250€, E‑Bikes mit 500€ und Las­ten­rä­der oder Anhän­ger mit bis zu 2.000€ bezu­schusst wer­den.“, erklärt von Rauch. Ergän­zend soll­ten Ange­bo­te geför­dert wer­den, die ein ÖPNV-Abo mit der Bereit­stel­lung eines Fahr­rads kom­bi­nie­ren, etwa per Lea­sing oder Miet­rad. „Das böte die Chan­ce, Kun­den im ÖPNV zu hal­ten und ihnen gleich­zei­tig eine gute Alter­na­ti­ve in Stoß­zei­ten zu bie­ten.“  


Der Bun­des­ver­band Zukunft Fahr­rad (BVZF)
Der Bun­des­ver­band Zukunft Fahr­rad (BVZF) ist ein Zusam­men­schluss dyna­mi­scher und inno­va­ti­ver Unter­neh­men aller Berei­che der Fahr­rad­wirt­schaft: Dienst­leis­ter, Her­stel­ler, Start-ups der Digi­ta­li­sie­rung, Händ­ler und Zulie­fe­rer. Der Schwer­punkt liegt im Bereich der Dienst­leis­tun­gen. Als neue und eta­blier­te Unter­neh­men in einem stark wach­sen­den und sich ste­tig ver­än­dern­den Markt haben alle ein gemein­sa­mes Ziel: die nach­hal­ti­ge Mobi­li­täts­wen­de. Mehr Infor­ma­tio­nen unter www.zukunft-fahrrad.org.

Hier fin­den Sie die Pres­se­mel­dung als PDF-Datei.

Kon­takt: Andrea Rich­ter | presse@bvzf.org | Tel. 0151 65 40 19 63


Foto von Andrew Gook