Kategorien
Allgemein Infrastruktur Kommentar Politik Presse

Bundeshaushalt 2024 zum Radverkehr

Abschied von Koali­ti­ons­ver­trag und NRVP?

Ber­lin, 02. Febru­ar 2024

Im Bun­des­haus­halt 2024 des BMDV wur­den die Mit­tel für den Aus­bau und die Stär­kung des Rad­ver­kehrs gegen­über dem Jahr 2023 mas­siv gekürzt. Das ist ein fata­les Signal für die not­wen­di­gen Ver­än­de­run­gen bei der Mobi­li­tät. Die Kli­ma­zie­le im Ver­kehr zu errei­chen, rückt in immer wei­te­re Fer­ne. Gleich­zei­tig wer­den damit Chan­cen für die Trans­for­ma­ti­on der Mobi­li­täts­wirt­schaft hin zu kli­ma- und zukunfts­fä­hi­gen Tech­no­lo­gien ver­tan.

Im Ver­kehrs­mi­nis­te­ri­um wur­den die Mit­tel für den Rad­ver­kehr von rund 550 Mil­lio­nen im Jahr 2023 auf rund 350 Mil­lio­nen im Jahr 2024 gekürzt. Das Wirt­schafts- und Kli­ma­schutz­mi­nis­te­ri­um hat dage­gen sei­ne Mit­tel für die Natio­na­le Kli­ma­schutz­in­itia­ti­ve und die dar­aus finan­zier­ten Rad­ver­kehrs­pro­gram­me nicht gekürzt. Dazu gehö­ren ins­be­son­de­re die Kauf­prä­mie für gewerb­li­che E‑Lastenräder sowie das Pro­gramm „Kli­ma­schutz durch Rad­ver­kehr“. Auch im Rah­men der Kom­mu­nal­richt­li­nie wer­den Pro­jek­te zur nach­hal­ti­gen Mobi­li­tät geför­dert, bei­spiels­wei­se Fahr­rad­ab­stell­an­la­gen.

Wasi­lis von Rauch, Geschäfts­füh­rer Zukunft Fahr­rad: „Bedenkt man, dass im Jahr 2022 im BMDV ins­ge­samt 750 Mil­lio­nen für den Rad­ver­kehr zur Ver­fü­gung stan­den, sehen wir jetzt einen dra­ma­ti­schen Rück­gang. Nur zwei Jah­re spä­ter ist es nicht ein­mal mehr halb so viel Geld, das in den Rad­ver­kehr fließt. Das Ver­kehrs­mi­nis­te­ri­um ver­ab­schie­det sich mit dem vor­ge­leg­ten Haus­halt von den im Koali­ti­ons­ver­trag for­mu­lier­ten Zie­len der Regie­rung, den Rad­ver­kehr und die Kom­bi­na­ti­on von Rad und ÖPNV zu för­dern.“

Düstere Aussichten

Dem Haus­halts­aus­schuss des Bun­des­ta­ges ist es zu ver­dan­ken, dass die Mit­tel für das För­der­pro­gramm „Fahr­rad­par­ken an Bahn­hö­fen“ nur hal­biert und nicht kom­plett gestri­chen wur­den. Aller­dings ist für die nächs­ten Jah­re ein wei­te­res Abschmel­zen der Rad­ver­kehrs­mit­tel im BMDV-Etat vor­ge­se­hen. So sol­len die bei­den Töp­fe zur Umset­zung des im Koali­ti­ons­ver­trag ver­an­ker­ten Natio­na­len Rad­ver­kehrs­plans im Jahr 2025 im Ver­gleich zu 2023 von neun auf 0,9 Mil­lio­nen Euro, bezie­hungs­wei­se von 4,3 auf 1,35 Mil­lio­nen Euro sin­ken.

„Die ambi­tio­nier­ten Zie­le aus dem Natio­na­len Rad­ver­kehrs­plan sind so nicht zu errei­chen. Mit die­sem Haus­halt bremst die Regie­rung nicht nur die Rad­fah­ren­den aus, son­dern auch die Trans­for­ma­ti­on der Wirt­schaft. Für 2025 muss die Bun­des­re­gie­rung wie­der an einem Strang zie­hen und zukunfts­fä­hi­gen Ver­kehrs­mit­teln im gesam­ten Bun­des­haus­halt die Vor­fahrt geben. Statt den Rot­stift bei der nach­hal­ti­gen Mobi­li­tät anzu­set­zen, muss sie kli­ma­schäd­li­chen Sub­ven­tio­nen und dem Vor­rang des Autos eine Absa­ge ertei­len“, so von Rauch.  

Eine detail­lier­te Über­sicht der Haus­halts­po­si­tio­nen im BMDV fin­den Sie hier zum Down­load.

Kon­takt:
Marei­ke Schod­der, Lei­tung Pres­se- und Öffent­lich­keits­ar­beit, Pres­se­spre­che­rin
presse@zukunft-fahrrad.org | Tel. +49 160 795 80 27


Zukunft Fahr­rad ver­tritt die Inter­es­sen der inno­va­ti­ven Fahr­rad­wirt­schaft in Deutsch­land. Zu den mehr als 90 Mit­glie­dern gehö­ren Dienst­leis­ter, Her­stel­ler, Anbie­ter von Soft- und Hard­ware der Digi­ta­li­sie­rung, Händ­ler sowie Zulie­fe­rer der Fahr­rad­wirt­schaft. Vom Start­up bis zum Glo­bal Play­er eint sie das Ziel einer ambi­tio­nier­ten und Rad­ver­kehr för­dern­den Ver­kehrs­po­li­tik. Zukunft Fahr­rad setzt sich für die Trans­for­ma­ti­on der Mobi­li­täts­wirt­schaft in Deutsch­land ein und arbei­tet dar­an, Deutsch­land als stark wach­sen­den und inno­va­ti­ven Stand­ort der Fahr­rad­wirt­schaft zu einem inter­na­tio­na­len Leit­markt zu machen. Mehr Infor­ma­tio­nen unter www.zukunft-fahrrad.org